Achim Freyer
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A hall of art in the middle of nature, supported by more than 100 individually designed columns, created by internationally renowned artists from all over the world: the realisation of this idea has been pursued by the artist Bernd Zimmer for almost 30 years.
- KIRCHPLATZ 2, D–82398 POLLING )
Biography
date / Period | events & highlights |
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1934 | born in Berlin |
1951-1955 | Study of grafical design |
1954-1956 | Study of stage design as a senior student with Bertold Brecht |
1956 and further | Free working painter |
1959 - 1972 | Cooperating and active stage- and costumedesigner with Ruth Berghaus, Adolf Dresen und Benno Besson |
1960 | Painter's award at art exposition Berlin |
1969 | Imagintion and idea for a "Theatere of trunks" |
1972 | Transfer of home to West-Berlin |
1972 and further | Start as self employed director, stage- and costume designer in the area of theater and musical |
1976 | Appointment as regular professor at the academy for arts, Berlin |
1976 and further | Implementation of various projects with composers like Mauricio Kagel, Dieter Schnebel, Philip Glass, Erhard Großkopf, Reiner Bredemeyer und Alvin Curran |
1977 | Paritcipation at "Documenta 6", Kassel |
1979 | paritcipation at "Quadriennale" in Prag (International exhibition of stage design) |
1981 | Partciipation at exhibition of "Deutsche Kunst heute", Musée d’Art Moderne de la Ville, Paris |
1983 | Exhibition of Achim Freyer – paintings 1966 – 1983, Grand Orangerie, Charlottenburg castle, Berlin |
1987 | Partciipation at "Documenta 8," Kassel |
1989 | Election as member of "Akademie der Künste", Berlin (West) |
1990 | Federal Cross of Merit 1. class |
1990-1991 | Design and implementation of church windows plus space-colour-light-installation of church at Hohenzollernplatz, Berlin |
1991 | Foundation of Freyer-ensemble; author of various plays. Movie director of MET AMOR PH OSEN und "Reise ins Blaue" |
1992 | Achim Freyer, Chaos und Stille – Eine Retrospektive 1965 – 1992, Galerie der Stadt Kornwestheim Gründungsmitglied der Freien Akademie der Künste zu Leipzig |
1994 | Achim Freyer, Taggespinste Nachtgesichte. Malerei. Werkschau, Akademie der Künste, Berlin Uraufführung von MET AMOR PH OSEN auf den 44. Internationalen Filmfestspielen in Berlin |
1995 | Künstlerische Auseinandersetzung mit den Themen Tod und Totentanz Totentänze – Arbeiten auf Papier, Musik-Biennale Venedig |
1998 | Preis des ITI zum Welttheatertag. Wahl zum Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste, Dresden |
1999 | Retirement as Professor of "Hochschule der Künste", Berlin. Master of german contribution at "Prague Quadriennale", winner of gold medal. Election as member of "Bayrischen Akademie der Schönen Künste". |
2000-1999 | Freyer, Malerei, Plastiken, Zeichnungen 1959-1999, Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V., Berlin |
2000 | Österreichische Postsparkasse, Wien: Paintings; Gallery Schafschetzy, Graz |
2001 | „In der Stille geht die Zeit“, Malerei. Tel Aviv Israel, Goethe-Institut. Münchener Theaterpreis. Galerie Brusberg, Berlin |
2002 | Galerie Ulrike Hrobsky, Vienna, Personale |
2003 | Abstraktion von Flächen, Raum und Licht durch Linien zu Gittern: Fenster, Durchblicke, Ausblicke, Einblicke, Horizonte, neue Parallele zum Thema Ordnung und Störung von 1967-72. |
2004 | Galerie Ulrike Hrobsky, Vienna "Stationen 64-04", Galerie Ulrike Hrobsky, Salzburg Galerie Mitte, Berlin |
2008 | "Ausbruch nach Innen", Galerie Ulrike Hrobsky, Vienna |
2011 | "Ordnung und Störung von Ordnung", Galerie Ulrike Hrobsky, Vienna |
2013 | Opening of the "KUNSTHAUS der ACHIM FREYER STIFTUNG" in his heritage-protected villa in Lichterfelde-West, Berlin |
2015 | "NESTROY price" Vienna, award for life time performance; |
2014-2015 | "Group exhibition", Galerie Ulrike Hrobsky, Vienna |
2016 02-03 | Galerie Ulrike Hrobsky, Vienna "Between the chairs", Personale |
2016 06-07 | "Zeichnung Wien-IV" (Viennese drawings), Galerie Ulrike Hrobsky, Vienna |
Numerous publications and catalogues edited by Wieland Schmied, Karl Ruhrberg, Manfred Schneckenburger, Anne Maier, Wlalter Jens, Klaus Werne, Stefanie Dathe a.o.m. some 100 theatre productions;TV-plays; replays with ORF; RAI 3, SDR, Arte, WDR, ZDF.
„Genauigkeit kommt immer der Schönheit zugute, und richtiges Denken dem zarten Gefühl.“1 Wie ließe sich Achim Freyers Arbeitsweise und seine künstlerische Position als Maler, Bühnenbildner und Regisseur besser beschreiben als mit den Worten von David Hume. Genauigkeit und Schönheit, Denken und Fühlen – diesen Wörtern gibt er eine programmatische Dichte, füllt sie wie Gefäße mit Optimismus, Dynamik, überbordender Farbigkeit und tiefem antipodischen Schwarz.
Skizzen, aus denen sich Bilder entwickeln können, sind und bleiben die wichtigsten Ergebnisse seiner geistigen Wanderungen. Einem Tagebuch mit den Aufzeichnungen einer Reise ähneln diese Souvenirs. Werden sie mitausgestellt, tritt ihre zeichnerische Dichte mehr und mehr in den Vordergrund. Oftmals gibt Freyer nur mit einem Satz oder einer Alliteration von Chiffren das Gefühl und die Erkenntnis einer Reise wieder. Er gehört zu den Künstlern, die sich selbst nicht als spontan in dem Sinne bezeichnen, als sie Jahre an der Weiterentwicklung der Konzeption ihres Werkes arbeiten.
Sicher kann die Frage aufgeworfen werden, ob das Schöpfen aus dem Privaten innerhalb Freyers Kunst einer Beschränkung gleichkommt. Oder ob gerade diese Rückkoppelung das Entstehen von Kunst möglich macht. Unter diesem Aspekt betrachtet, wird Achim Freyer, ob er es nun will oder nicht, zu einem Vorläufer der ritualisierten Konzept-Kunst, typisch für die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts. Deren radikaler Rückzug aufs Private gründet in den Erfahrungen eben auch des Malers Achim Freyer. Francis Picabia habe, so erzählt er in einem Interview, einmal den Satz gesagt: „Du kannst dich noch so sehr bemühen modern zu sein, es ist das einzige, was du nicht vermeiden kannst zu sein.“2
Freyers Landschaften mit all ihren Köpfen und strukturierten Ebenen haben beispielsweise mit einem Video von Pipilotti Rist, das eine Reise in die Abgründe ihrer Körperöffnungen zum Thema hat, mehr zu tun als auf den ersten Blick ersichtlich wäre. Beide machen Privates, ja Intimes öffentlich. Erheben das private Moment zur formalen Ikone. Sinne und Körper des Künstlers werden zu Mittlern zwischen menschlicher und tatsächlicher Natur, der inneren und äußeren Landschaft und demjenigen, der den Raum der Kunst, den white cube betritt. Die großformatigen Bilder, die als Freyers Subsumierung an den Wänden hängen, erscheinen oft als surreale Interieurs. In diesen Chiffren wird das Staunen vor den Phänomenen eines menschlichen Lebens und Erlebens einmal mehr abgebildet.
Achim Freyer wurde von der Welt der Bildenden Künste erst relativ spät bemerkt. Obwohl er seit den 60er Jahren regelmäßig in der damaligen DDR sowie nach seiner Ausreise in der Bundesrepublik Deutschland ausstellte und an der documenta 6 (1977) und 8 (1987) teilnahm. Seine auf den ersten Blick spröde Kunst fand ihr Publikum, gerade weil sie auf jede Anteilnahme verzichtete und den Betrachter radikal auf sich und seine eigenen Empfindungen und Erinnerungen zurückwarf.
Aus dem Katalogtext „Der gestreckte Blick“ von Anne Maier
1 David Hume, zit. in: Theodor W. Adorno, Minima Moralia, Frankfurt am Main 1997, S. 43
2 Achim Freyer in einem Interview mit der Autorin im Dezember 1999